Die grenzenlose Stadt

Pécs ist Ungarns erste Kulturhauptstadt ? und zwar in diesem Jahr! Grund genug, mal einen Blick in diese Stadt zu werfen. Schließlich könnten Sie zu jenen Menschen gehören, die Pécs gerne kennen lernen möchten!

Unter dem Motto ?Die grenzenlose Stadt? soll ein Kulturraum aufgezeigt werden, der durch verschiedene Völker geprägt wurde. In der Stadt im Südwesten Ungarns haben Deutsche und Türken Einflüsse hinterlassen. Pécs ist als Studienort beliebt, daher leben viele junge Leute hier ? auch solche aus Deutschland! Um die Schönheit von Pécs zu erfahren, muss man zunächst einmal einen Ring von Plattenbauten und das höchste ungenutzte Hochhaus Europas passieren. In der Innenstadt erwarten einen viele historische Gebäude und frisch sanierte öffentliche Plätze. Aus der ehemaligen Pascha-Kasim-Gazi Moschee am Szechenyi-Platz ist mittlerweile ein katholisches Gotteshaus geworden. Das ist auch nicht schlimm, denn die Moschee wurde 1585 aus den Steinen einer romanischen Kirche errichtet. Eine Gebetsnische mit arabischer Inschrift erinnert an die türkische Zeit! Als islamisches Gebetshaus wird heute noch die Hassan Jakowali Pascha Moschee genutzt. In die Wände eingemauerte Krüge verbessert dort die Akustik. Auch die Reste eines türkischen Bades erinnern noch an die Türkenzeit. Der Basar wurde abgerissen.

Auch die sozialistischen Zeiten haben Pécs ein anderes Gesicht aufgezwungen. Mehr darüber erzählen einem die Fremdenführer beim Stadtbummel. Historie kann man auch im Zsolnay-Museum atmen. Es erzählt die Geschichte der gleichnamigen Porzellanfabrik, die in Pécs angesiedelt war. Dank der Glasuren und Emailliertechniken des Firmengründers tragen heute in Budapest noch 200 Häuser farbige Dächer. Das Museum liegt im ältesten Wohnhaus von Pécs. Es stammt aus dem Jahre 1324. In den teilweise leer stehenden Werkhallen möchte man nun ein Kulturviertel mit einem industriegeschichtlichen Themenpark anlegen ? eines der Schlüsselprojekte der neuen Kulturhauptstadt. Angegliedert werden sollen ein Trickfilmstudio und ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Auch wenn viele der ehrgeizigen Projekte nicht mehr in diesem Jahr fertig werden, ist Pécs im Aufbruch! Mit den frühchristlichen Mausoleen im Nordosten der Stadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, besitzt man weitere Preziosen. Der Grundstock des Doms wurde bereits 1009 gelegt, bis heute ist er das Wahrzeichen der ungarischen Stadt. Zusammen mit der bischöflichen Residenz und dem Dommuseum bietet er Attraktivität und ein breites Kulturangebot. Wanderer zieht es in die nahen Mecsekberge oder den Nationalpark Donau-Drau, Kurbedürftige fahren nach Harkany weiter.