Urlaub in Paternoster

Wenn man ein fremdes Land bereist, sieht man allerlei – aber oft genug hat man auch das vage Gefühl, alles sei touristisch überfrachtet und das Ursprüngliche praktisch verschwunden. Doch das stimmt nicht ganz. Man fährt einfach nur an die falschen Orte. So wählt man in der Regel eben die, die touristisch voll erschlossen sind und alles bieten, was man nutzen möchte.

Entdeckungen im Paternoster Urlaub

Idyllische Örtchen wie Paternoster in der Gegend von Kapstadt entdeckt man eher durch Zufall auf der Durchreise nach anderswo. Warum der kleine Ort am rauen Western Cape nun ausgerechnet Paternoster heißt, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Auf jeden Fall wurde diese malerische Küstenregion 1790 von einem Schiff der Holländisch-Ostasiatischen Kompanie „entdeckt“ und anschließend besiedelt. Heute sprenkeln hübsche weiße Flachdachbungalows die Dünen vor dem Strand und das blaue Meer wirkt fast wie ein Postkartenmotiv. Am Strand liegen bunte kleine Boote voller Netze. Das Interessante an Paternoster sind die Bewohner. Mehr als drei Viertel sind nämlich Khoi Khoi, die ehemals hier lebenden Buschmänner. Man lebt seit Generationen von Fischfang und der Verarbeitung von Hummern, die von Mitte November bis Mitte April das Einkommen sichern. Zu sehen gibt es kaum etwas in Paternoster – außer dem Leuchtturm Cape Columbine. Sinnfälligerweise sank hier im Jahre 1829 ein Schiff namens Columbine. Vielleicht dankten die Geretteten ihrem Herrgott für ihr Leben und gaben dem Ort s. seinen Namen.

Im Pub des 100 Jahre alten Hotels am Ort kann man bei einem Glas südafrikanischem Wein Anglerlatein und Seemannsgarn hören . und einen entspannten Abend in einem authentischen Ort genießen, der eben nicht überlaufen ist mit Souvenirshops, Feriendörfern oder Erlebnisparks. Falls man auf den Geschmack gekommen ist, findet man auf der gegenüber liegenden Seite der Landzunge in der St. Helena Bucht ein weiteres Dorf dieser Art. Weite Sandstrände sind auch hier geboten und zuweilen besuchen Wale und Delphine diese Bucht. Sie sind die Touristen der Meere.