Wer eine gut erhaltene mittelalterliche Stadt in Spanien besuchen will, kann unter vielen anderen Lugo in Galicien einen Besuch abstatten. Es ist die älteste Stadt Galiciens, gegründet im Jahre 14 vor Christus. Unter der Herrschaft des Kaisers Augustus verfolgten die Römer eine sehr expansive Politik, man gründete zur Befriedung der iberischen Halbinsel zahlreiche Städte. Die römischen Stadtmauern von Lugo mit ihren mächtigen Bastionen sind fast vollständig erhalten geblieben, sie umfassen den alten Stadtkern wie eh und je und man kann sie begehen. Die UNESCO nahm dieses städtebauliche Preziosum in das Welterbe auf. Während der römischen Besetzung war die Stadt die einzige in Galicien, die als Provinzhauptstadt anerkannt wurde. Im 5. Jahrhundert wurde der Ort zur Bischofsstadt. Später verfiel der Ort in der Bedeutung.
Heute leben hier fast 100000 Einwohner und längst hat sich die Stadt auch außerhalb ihrer schützenden Mauern erweitert. Über die Ufer des Flusses Mino streckt sich eine römische Brücke, zwei römische Bäder sind ebenfalls erhalten. Die Kathedrale von Lugo dominiert den Ort, sie ist geschichtlich eng mit der Kathedrale von Santiago de Compostella verbunden. Man begann im Jahre 1129 mit ihrem Bau und war bis zum 13. Jahrhundert damit beschäftigt. Im Inneren finden sich romanische Skulpturen und eine schöne Christusfigur, außerdem ein heiliges Sakrament. Angeschlossen ist das Provinzialmuseum mit Kunstschäthen.
Obwohl die Landschaft der Provinz Lugo zum großen Teil bergig ist, liegt die Stadt Lugo in einer Ebene. Umgeben ist sie von den Picos de Europa und der Sierra del Caurel sowie Ausläufer des kantabrischen Gebirges. Die Meeresküste ist in dieser Provinz zerklüftet und kennt zahlreiche Rias.