Die nordostthailändische Provinz Udon Thani ist wirtschaftlich etwas besser gestellt als die anderen Provinzen des Isaan. Besonders der Handel mit dem nahen Laos bringt wirtschaftlichen Schwung in eine ansonsten eher schwierige Region. Man kann hier noch einigermaßen gut Reis anbauen, weil die Bewässerung durch einen Fluss gewährleistet ist.
Doch die Haupteinnahmequelle ist der Tourismus – und damit unterscheidet sich diese Isaanprovinz am deutlichsten von den anderen. Die Haupt-Attraktion ist die sagenhafte Ausgrabung von Ban Chiang östlich der Provinzhauptstadt, wo man in den siebziger Jahren die älteste bekannte Siedlung in Thailand entdeckte. Augenscheinlich lebten hier bereits vor 6.000 Jahren Menschen, betrieben Landwirtschaft, schufen verzierte Keramiken von großer Schönheit und stellten Bronzewerkzeuge her, die an mesopotamische Funde erinnerten. Auch im Historischen Park bei Ban Phue liegt eine Ausgrabungsstätte mit Funden aus der Dvaravati-Zeit und den nachfolgenden Reichen. Die Region wurde lange von den Laoten und den Khmer beherrscht, anschließend von den Birmanen. Erst ab 1772 gehörte Udon Thani zu Thailand. Die Provinzhauptstadt Udon Thani wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. In Zeiten des Vietnamkrieges stationierte man hier zahlreiche Amerikaner.
Heute findet man in der Provinz zahlreiche buddhistische Klöster neueren Datums, einige Kleinstädte, einen Zoo mit einheimischen Tierarten und ein buntes Marktgewimmel. Die Provinzhauptstadt ist eine Großstadt, jedenfalls nach thailändischem Stand der Dinge. Der Nationalpark Na Yung-Nam Som erstreckt sich über mehrere Provinzen Thailands und besteht hauptsächlich aus Bergen um 500 m, die Wanderer und Naturliebhaber anziehen. Zwei Waldschutzareale sind außerdem geboten.