Die Ausgrabungen von Ban Chiang in der thailändischen Provinz Udon Thani gelten als wichtigste Entdeckung eines historischen Ortes in Südostasien. Ban Chiang repräsentiert ein wichtiges Stadium der menschlichen Entwicklung, vor allem in den Bereichen Technologie sowie sozialer und kultureller Evolution. Hier finden sich die frühesten Spuren von Landwirtschaft und der Herstellung und Nutzung von Metall in Südostasien.
Bereits 3.000 vor Christus gab es hier eine lebendige und hoch entwickelte Kultur. Die Ausgrabung liegt an der Grenze zu Sakon Nakhon im Nordosten Thailands. Es ist eine Gegend, in der die Bevölkerung viele Jahrzehnte lang ihr Dasein mit Reisanbau und Plantagen fristete, denn der Isaan ist in einigen Regionen nicht besonders fruchtbar.
Doch nun ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Vor allem die sensationellen Funde von Ban Chiang aus der Bronzezeit, die inzwischen von der UNESCO zu Weltkulturerbe ernannt wurden, ziehen die Besucher an. Bis 1967 war unbekannt, dass das Dorf schon früher besiedelt war. Man dachte, die ersten Bewohner seien um 1820 herum aus Laos eingewandert. Doch immer wieder sagten archäologische Funde etwas anderes aus, bis endlich zwei Ausgrabungskampagnen eingeleitet wurden. Man fand feine Keramiken mit Ornamenten, die heute zu den ältesten Keramik-Mustern der Erde gehören. Noch interessanter waren aber die Bronzewerkzeuge. Ähnlichkeiten in den Mustern konnten mit denen von Mesopotamien festgestellt werden. Irgendwann im 5. Jahrhundert nach Christus passierte etwas, s. dass das Dorf verlassen wurde. Im Nationalmuseum von Ban Chiang kann man heute nochmals in das damalige Leben und die Ausgrabungen eintauchen.