Abgesehen von einem Ortskern, in dem sie sich zu sammeln scheinen, liegen die Häuser des ruhig gelegenen Ortes Tijarafe im Westen La Palma. eher verstreut zwischen den Terrassenfeldern, Gemüsegärten, Weinhängen, Bananen- und Mandelplantagen. Hier, im sonnigen Westen La Palmas, lebt man von der Landwirtschaft. Im Zentrum Tijarafes finden sich die typischen Gassen mit der Kirche, wie sie fast jeden kanarischen Ort auszeichnen. Wirkt sie auch von außen eher bescheiden, kann sie doch im Inneren einen barocken Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert präsentieren, der auf den Kanaren als einzigartig gilt. Malereien und Skulpturen ergänzen die künstlerische Ausgestaltung. Der Platz vor der Kirche wird von einem mächtigen Lorbeerbaum überschattet, es gibt eine Geschäftsstraße mit kleinen Bar. und Lädchen.
Nahe der Kirche findet sich ein Volkskundemuseum in der einstigen Schule des Ortes, wo man auch traditionelles Kunsthandwerk zeigt. Hier erfährt man auch, dass es in Tirjarafe etwas gibt, was man sonst nirgendwo anders findet: Das Teufelsfest! Die Requisiten dafür werden im Museum aufbewahrt. Alljährlich Anfang September erscheint der mit Feuerwerkskörpern am ganzen Körper gespickte Teufel auf der Fiesta del Diabolo. Sie ist der Höhepunkt eines Festes zu Ehren der Schutzheiligen. Man umtanzt den Teufel, der buchstäblich sein Feuerwerk an Tricks abfackelt, bis er am Ende ohne Erfolg abziehen muss. In einer feierlichen Prozession am nächsten Tag dankt man der Schutzheiligen für ihre Hilfe. Diese war in der Vergangenheit oft von Nöten, denn wie viele andere Orte der Kanaren auch, wurde Tijarafe häufig von Piraten heimgesucht. An der Steilküste findet man noch heute einen Felsüberhang, unter dem sich die s. genannte Piratenbucht befindet. Heute liegt hier der Strand, den man über einen steilen Fußweg erreicht.
Landschaftlich bietet der Mirador del Time einen wunderbaren Ausblick über den Barranco de las Angustinas, das Ariadnetal, die Küste und einen Teil der Caldera de Taburiente. Die Umgebung ist sehr abwechslungsreich und regt zum Wandern an. Man kann von hier aus eine Bootstour zu der Meeresgrotte Cueva Bonita machen oder das Naturschutzgebiet Barrance del Jurado erreichen, in dem viele seltene Tier- und Pflanzenarten anzutreffen sind.