In einem Ort an der Küste Teneriffa. erwartet der Besucher garantiert keine Pyramiden. Und doch: Es finden sich in Güimar welche! Der norwegische Abenteurer und Forscher Thor Heyerdahl war es, der ihretwegen auf eine alte Verwandtschaft zwischen den Kanaren und den mittelamerikanischen Kulturen schloss und feststellte, dass auf den Kanaren früher einmal solche Pyramiden recht verbreitet waren. Er schrieb ihren Bau den Guanchen zu. Die Einheimischen jedoch behaupten, dass die . viereckigen Stufenpyramiden, die tatsächlich an die der Maya und Azteken erinnern, nichts als Felshaufen sind, die ihre Vorfahren hier aus unbekannten Gründen hinterlassen haben.
Interessanterweise findet man in der Umgebung von Güimar Mauern aus eben diesen Feldsteinen, die auffallend ähnlich sind. Möglich wäre allerdings auch, dass man die Pyramiden als unwichtig abtat und sich der Steine bediente, um daraus Gartenmauern zu bauen. Ungewöhnlich wäre dies nicht, haben doch viele historische Völker bereits ähnliches getan. Trotzdem: gewisse Zweifel bleiben angebracht. Heyerdahls Theorien waren teils heftig umstritten! Er glaubte allerdings s. fest daran, dass er seine letzten Jahre in Guimar verbrachte. Nichtsdestotrotz erfreuen die Pyramiden von Güimar die Besucher . und jene, die die Eintrittsgelder dafür kassieren . immer wieder. Man hat sogar einen Audioraum errichtet, in den Besucher sind über die Geschichte der Kanareninseln informieren kann.
Güimar hat heute etwa 15.000 Bewohner. Der Ort ist wirtschaftlich bedeutend für die Region. Das dazu gehörige Puertito de Guimar ist ein Fischerdorf mit noch fast unberührten Badestränden, an denen der Tourismus erst langsam einkehrt.