Singapur hat viele touristische Ziele, die Besucher der Stadt faszinieren. Aber die ethnischen Viertel gehören wohl seit jeher zu den faszinierendsten. Im muslimischen Viertel rund um die Arab Street fand sich früher die ganze kulturelle Vielfalt muslimischen Lebens. Hier waren die Textilhändler aus Indonesien und Malaysia angesiedelt, deren Sarongs und Batikstoffe einem die Augen übergehen lassen. Man konnte hier Gebetsteppiche und muslimische Kopfbedeckungen kaufen, Rattanmöbel warteten auf neue Besitzer und einen Koran erhielt man auch.
Der Grund waren die Araber, die sich als erste Händler in Singapur niedergelassen hatten und in der Folge auch zahlreiche Malaien zum Islam brachten. Später lebte der malaiische Herrscher in Singapur und ihm folgten zahlreiche Muslime. Der Name Arab Street ist ein Spitzname, den die Bevölkerung geprägt hat. Genau genommen beginnt das arabische Viertel in der Beach Road. In der Baghdad Street und der Muscat Street findet man aber auch heute noch Läden mit Korbwaren oder muslimischen Waren. Wenn man heute durch dieses Viertel Singapurs schlendert, sollte man einen Besuch in der Sultansmoschee als obligatorisch ansehen, denn sie ist die größte Moschee Singapurs. An gleicher Stelle stand bereits 1820 eine Moschee. Schöner als sie ist jedoch ihr genaues Gegenteil: die winzige kleine Malabar Muslim Jamaath Moschee. Beim Betreten beider sollte man den Kopf bedecken und die Schuhe ausziehen. An der North Bridge Road und in der Bussorah Road kann man sich Gerichte der indisch-muslimischen Küche zu Gemüte führen und den Duft von damals Revue passieren lassen. Doch heute sind es vor allem Designerklamotten, Parfüms, Antiquitäten, Spitze und Schmuck, die man in der Arab Street kaufen kann. Die Stoffe entfalten immer noch orientalische Pracht, sind jedoch nicht mehr traditionell hergestellt.