Urlaub in Chennini

Der tunesische Ort Chennini taucht ganz sicher in keinem Reiseprospekt auf, und dennoch ist er Ziel vieler Rundreisender und Trekkingurlauber und solcher, die Jeeptouren durch das weite Land machen. Die Qualität der Straße macht bereits deutlich, dass man sich auf diese Besucher eingestellt hat und gut von ihnen lebt. Der kleine Ort im Dahargebirge liegt etwa 18 Kilometer von Tataouine entfernt und teilt sich in einen alten und einen neuen Ortsteil. Man sollte für seinen Anstieg zu den Wohnhöhlen festes Schuhwerk nutzen.

Trekkingurlaub in Chennini

Die Häuser in Chennini sind direkt in den Felsen eines hohen Tafelberges gehauen, der über das Land blickt. Sie liegen zum Teil in mehreren Reihen nebeneinander und übereinander. Jede Wohnhöhle war von einer Mauer umgeben, damit man seine Lastentiere nahe am Haus hatte, denn ohne diese konnte man nichts ins Tal oder hierher transportieren. Heute lebt keiner mehr in diesen Höhlen, zumindest nicht in der einen Dorfhälfte. Nur die Höhlen direkt am Berghang sind noch bewohnt. Etwa 150 Menschen leben hier, doch die meisten haben einen Arbeitsplatz in der Stadt.

Ein 900 Jahre alter Getreidespeicher, ein s. genannter Ksar, ist ebenfalls besichtigenswert. Er stammt aus der Zeit, als das Bergdorf entstand. Man kann gegen Bakschisch eine Wohnhöhle besichtigen, um sich ein Bild von deren Gemütlichkeit zu machen. Der alte Ortsteil wird von seiner weißen Moschee überragt. Erklimmt man den Hügel, auf dem sie liegt, kann man einen herrlichen Blick über die Umgebung tun. Unterwegs findet man eine einfache Ölmühle, die noch in Betrieb ist. In der Nähe der Moschee von Neu-Chennini findet sich ein Friedhof mit überdimensionalen Gräbern, die der Legende nach verfolgten Christen gehören. Sie seien auf der Flucht vor den Häschern zu Riesen geworden, heißt es.