Am liebsten sähe man, wenn alle Urlaubsorte auf den Inseln dieser Welt romantisch und fernab jeden Anflugs von Massentourismus blieben – aber dann gäbe es ja weder Supermärkte noch Flugplätze, weder Waschcenter noch Souvernirläden. Und aus unerfindlichen Gründen wollen wir all das haben, trotz all unserer Träume vom unberührten Ferienparadies!
Telde ist ein Ort auf Gran Canaria, der diesen Luxus bietet – jedoch um genau den Preis, den wir oft fürchten. Einstmals Besitz des altkanarischen Königs, hat sich die Stadt inzwischen zur viertgrößten der Insel und einer Industriestadt gemausert. 95.000 Bewohner haben sich längst an die augenfällige Kollision der Gegensätze gewöhnt: hier fast dörfliche Architektur, da eine Bausünde. Im ehemaligen Altstadtviertel San Juan scharen sich die alten Häuser um die Basilika und überlegen, ob sie sich erdrückt fühlen sollen oder nicht. 1981 wurde der historische Teil Teldes zum Nationaldenkmal erklärt. Weitere alte Bausubstanz findet man um die Iglesia de San Fransico herum, in der sich ein bedeutender Altaraufsatz aus Flandern befindet. Direkt neben der Kirche liegt eine Weberei. Die engen Gassen des Viertels sind mit rundem Kopfsteinpflaster ausgelegt und einige Straßenzüge wurden bereits im 16. Jahrhundert angelegt. Die berühmtesten Söhne der Stadt sind die Brüder Leon . Castillo, die den Hafen von Las Palmas bauten. Man hat ihnen ein kleines Museum gewidmet. Zur Weihnachtszeit wird auf der Plaza de San Gregorio eine große Weihnachtskrippe mit mehr als 1.000 Figuren aufgebaut.
Verschiedene archäologische Stätten in Telde hat man nicht gut genug erschlossen, daher lohnt sich nur die vorspanische Ausgrabungsstätte Cuatro Puertas südlich von Telde. Hier hatten die Guanchen seinerzeit eine Kult- und Beerdigungsstätte. Der Küstenstreifen von Telde ist sehr lang, er bietet verschiedene schöne Kiesel- und Sandstrände. Die Playas von Jinámar, Bocabarranco, El Hombre, Las Cuevas, Melenara oder Las Clavellinas laden zu Wassersportaktivitäten ein.