Spaniens Unbekannte

Spanien hat so viel für Urlauber zu bieten, dass die Auswahl schwer fällt. Wenn Ihnen aber menschenleere Atlantikstrände zusagen, an denen weder Hotelburgen noch Golfplätze zu finden sind, empfehlen wir den relativ unbekannten Nationalpark Cota de Doñana in Andalusien.

Wir befinden uns an einem der letzten unverbauten Abschnitte der andalusischen Südküste. Dünen und Weite bestimmen den Blick. Hier liegt eines der wichtigsten Feuchtgebiete der Welt! Der Versuch, es vor dem Zugriff des Menschen zu schützen, steht allerdings auf der Kippe. Denn ausgerechnet hier baut man auf großen Plantagen Früherdbeeren für den europäischen Markt an. Dafür gräbt man unerlaubt dem Fluss Rocina das Wasser ab ? und damit auch den Vögeln. Für diese bietet der Nationalpark Cota de Doñana unterschiedliche Lebensräume aus Wanderdünen, Korkeichen- und Pinienwäldern, Heide- und Sumpfflächen. Offene Lagunen bieten den Vogelscharen ausreichend Wasserfläche. Die Größe der Wasserflächen hat sich aber im Laufe der Jahre halbiert! Die Landschaft ist für die Vögel ein ähnlich wichtiges Refugium wie das Wattenmeer. Nur stehen hier Flamingos, Reiher und Löffner im seichten Wasser! Im Herbst und im Frühjahr ist der Nationalpark Cota de Doñana von flatternden und schnatternden Urlaubern aus den kühleren Regionen belebt und bietet dem Naturfan ungeahnt schöne Fotomotive und Eindrücke! Man kann auf organisierten Geländewagentouren zur Laguna de Santa Olaya fahren, um den Anblick zu genießen. Ansonsten darf man in der Nähe der Besucherzentren den Park auch alleine erkunden.

Dank des Einsatzes des WWF?s kann sich die Landschaft des Nationalparks Cota de Doñana bisher allen Baubestrebungen widersetzen. Seit 40 Jahren besitzt man den Nationalparkstatus. Tipp: Der verlassene Ort El Rocia, der nur zu Pfingsten aus dem Schlaf erwacht. Dann nämlich finden sich mindestens eine Million Pilger ein, um die Marienfigur auf dem Weg aus der Wallfahrtskirche zu begleiten. Danach versinkt El Rocia wieder im Schlaf des Vergessens. Der Nationalpark hoffentlich nicht.