Landesküche von Madagaskar

Die Küche in Madagaskar arbeitet mit überschaubaren Zutaten, die aber immer wieder neu und dadurch sehr vielseitig kombiniert werden können. Da auch ausländische Einflüsse fast völlig fehlen, konnte sich
hier – soweit möglich – eine traditionelle und extrem landestypische Küche entwickeln. Die wohl wichtigste Zutat beim Zubereiten der Speisen ist wohl der Reis, der hier den gleichen Stellenwert wie die Kartoffel in Deutschland einnimmt. Dazu kommen die unterschiedlichsten Variationen von Obst, Gemüse, Fisch und auch Pflanzen auf den Tisch, wobei sich der Speiseplan nicht nur nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern auch nach der Jahreszeit richtet, da ein Lagern, Einkochen oder Einfrieren hier kaum möglich sind (dazu mangelt es an den Kühl- bzw. Gefrierschränken und an Elektroenergie).

Typische Gerichte auf Madagaskar

Zu den beliebtesten landestypischen Gerichten der Insel zählen beispielsweise „Akoho Romazava“ (Romazava mit Huhn), „Ravitoto“ (Schweinefleisch mit Maniokblättern) und „Romazava“ (Schweinefleisch mit Wasserkresse). Beliebt sind ferner „Ro“ (Blättermischung mit Kräutern und Reis), „Akoho s. voanio“ (Hähnchen mit Reis und frischer Kokosnuss) sowie „Vary amin’anana“ (Reis mit Blättern bzw. Kräutern und
Fleisch bzw. Garnelen). Und wer richtig intensiv in die kulinarischen Geheimnisse des Landes eindringen möchte, kann sich auch an Krabben oder Insekten (z.B. Heuschrecken) heranwagen. Bei den Gewürzen kommen vor allem Pfeffer, Nelken, Kakao und Vanille zum Einsatz, die den Gerichten eine ganz spezielle mediterrane Note verleihen. Ein ebenso wichtiger Bestandteil eines jedes Essen. ist die scharfe „Sakay“ – Sauce, eine Art Dipp, der hauptsächlich aus roter Peperoni besteht.

Zum Essen wird in Madagaskar meistens Wein getrunken. Der einheimische Wein kann es vielleicht nicht mit großen und berühmten Sorten aufnehmen, ist aber hier – vor allem in den ländlichen Regionen – sehr beliebt. Beliebt sind ferner der aus Zuckerrohr, Reis und Litchi hergestellte Aperitif „Lichtel“ sowie die alkoholfreien Getränke „Ranon’apango“ bzw. „Rano vola“ (aus gekochtem Reis und Mineralwasser).