Xian dürfte neben Dunhuang und Beijing eine der meist besuchten chinesischen Städte sein. Diese Tatsache verdankt der Ort in der Provinz Shaanxi nicht alleine seinem Stadtbild mit der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer, sondern auch dem Umstand, dass hier einmal die Seidenstraße begann. Fast vier Millionen Menschen leben in Xi’ans Innenstadt, weitere . Millionen im Umfeld. Die Stadt war früher unter dem Namen Chang’An bekannt und in der Qin-Dynastie erste Hauptstadt des Kaiserreiches China. Auch spätere Kaiser ernannten Chang’An zur Hauptstadt ihres Reiches.
Der Ort lag damals etwas weiter nordwestlich. Weltberühmt wurde er, als man 1974 bei Ausgrabungen mehr als 8.000 lebensgroße Terrakottasoldaten fand, die in der Grabstätte des Kaisers Qin Shihuangdi verborgen gewesen waren. Es war einer der spektakulärsten Funde der Archäologie Chinas und der Welt! Entdeckt wurde das Grabmal von einem Landarbeiter. Der Kaiser hatte damals kurz nach der Thronbesteigung sein Grabmal anlegen lassen. Damals war er ganze 13 Jahre alt. 70.000 Arbeiter schufteten fast 30 Jahre lang, um dem Begründer der Qin-Dynastie ein bauliches Denkmal zu setzen. Der Kaiser starb im Alter von 49 Jahren und wurde fortan von Tausenden von Terrakottakriegern samt ihrer Waffen bewacht. Es müssen ursprünglich sehr viel mehr Figuren gewesen sein, denn Plünderungen haben etliche zerstört und weitere Grabbeigaben verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Dass man dieses Grab nie fand, hat damit zu tun, dass es in keiner Schrift je erwähnt wurde.
Die fast vollständig erhaltene Stadtmauer von Xi’an wurde zwischen 1373 und 1378 errichtet. Eine Sanierung erfolgte in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Ihre 13,6 km umschließen die Innenstadt von Xi’an, die früher von vier Stadttoren mit Zugbrücken aus zugänglich war. Sehenswert ist auch die Große Wildganspagode, die ursprünglich ein Tempe. aus der Sui-Dynastie war. Sie hat sieben Stockwerke und bietet von der obersten Plattform einen herrlichen Blick. Es gibt auch noch eine kleinere Version davon. Doch auch Muslime lebten in Xi’an, ihre Große Moschee ist 1.250 Jahre alt. Aus dem 14. Jahrhundert stammt der s. genannte Trommelturm, der früher als Signalposten zur Öffnung und Schließung der Stadttore diente. Eine ähnliche Funktion hatte der Glockenturm. Das Geschichtsmuseum der Stadt erzählt alles Weitere!
Wer das Nachtleben und die Gastronomie Xian kennen lernen möchte, findet Gelegenheit dazu. Zentrum des Vergnügens ist die Coffee Bar Street. Auch nahe dem Glockenturm sind einige Discos und Bar. zu finden. Im Xingjiao-Tempel, südlich von Xian, ist eine berühmte Grabstätte zu besichtigen.